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Schleißheim in alten Ansichten
Hermann Göring besuchte den Flugplatz Schleißheim im Jahr 1933 im Rahmen seiner frühen Aktivitäten als führendes Mitglied der NSDAP und frisch ernannter Reichsminister sowie Oberbefehlshaber der deutschen Luftwaffe. Dieser Besuch hatte symbolische und strategische Bedeutung, da Schleißheim als einer der ältesten Flugplätze Deutschlands eine lange Tradition in der deutschen Luftfahrtgeschichte hatte.
Hintergrund des Besuchs:
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Politischer Kontext: 1933 war das Jahr der nationalsozialistischen Machtergreifung in Deutschland. Göring, ein enger Vertrauter Hitlers, war zu diesem Zeitpunkt bereits eine zentrale Figur im neuen Regime und spielte eine entscheidende Rolle im Aufbau der Luftwaffe, die im Zuge der Aufrüstung des NS-Staates wieder aktiviert wurde – obwohl das Deutsche Reich nach dem Versailler Vertrag keine Luftstreitkräfte haben durfte.
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Luftfahrt: Schleißheim war seit der Kaiserzeit ein wichtiger Flugplatz und wurde ab den 1920er Jahren auch von zivilen und sportlichen Fliegern genutzt. Mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten und der geplanten Wiederaufrüstung Deutschlands wurde die militärische Nutzung von Schleißheim wieder forciert. Göring war als früherer Kampfflieger des Ersten Weltkriegs sehr mit der Luftfahrt verbunden und nutzte solche Besuche, um die Bedeutung der Luftwaffe und der Luftfahrt für das NS-Regime zu betonen.
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Bedeutung des Besuchs:
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Propagandazwecke: Göring nutzte diesen Besuch, um die Stärke und den Wiederaufstieg Deutschlands im Bereich der Luftfahrt zu demonstrieren. Er war bekannt für seine medienwirksamen Auftritte und wollte durch Besuche wie diesen das Vertrauen der Bevölkerung in die militärische und technologische Überlegenheit des NS-Regimes stärken.
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Strategische Ziele: Als Verantwortlicher für die Wiederbelebung der deutschen Luftwaffe war Göring daran interessiert, wichtige Luftfahrtstandorte zu inspizieren und sicherzustellen, dass sie für die zukünftige Rolle der deutschen Luftwaffe bereit waren. Schleißheim war ein bedeutender Standort in der süddeutschen Region, und sein Besuch deutete darauf hin, dass der Flugplatz für zukünftige militärische Planungen eine Rolle spielen sollte.
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Symbolkraft: Der Besuch verdeutlichte auch die enge Verbindung zwischen dem Nationalsozialismus und der Luftfahrt. Die NSDAP und insbesondere Göring sahen in der Luftwaffe ein Symbol für die Modernität, Technologie und militärische Macht des Dritten Reiches. Göring selbst hatte als Jagdflieger-Ass des Ersten Weltkriegs eine persönliche Beziehung zur Fliegerei und versuchte, diese Leidenschaft als Teil der nationalsozialistischen Ideologie zu propagieren.
Folgen des Besuchs:
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Militarisierung des Flugplatzes: In den Jahren nach Görings Besuch wurde der Flugplatz Schleißheim zunehmend für militärische Zwecke genutzt, insbesondere im Rahmen der Aufrüstung der Luftwaffe. Er diente später als Ausbildungsstätte für Luftwaffenpiloten und als Basis für militärische Operationen.
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NS-Luftfahrtpolitik: Görings Auftritte, wie jener in Schleißheim, unterstrichen seine Rolle als treibende Kraft hinter der Reorganisation und dem Ausbau der deutschen Luftwaffe, die später eine Schlüsselrolle im Zweiten Weltkrieg spielte.
Insgesamt markierte Görings Besuch in Schleißheim 1933 den Beginn einer neuen Ära für den Flugplatz und die Luftfahrt in Deutschland – eine Ära, die von Militarisierung und Propaganda geprägt war.